... Musik und Informationen aus Estland, Lettland und Litauen!
eine Radiosendung zu Estland, Lettland und Litauen. Gegründet im Jahr 2000 als Projekt des Vereins INFOBALT, Bremen. Gesendet bei RADIOWESER.TV (Offener Kanal Bremen / Bürgerradio) auf UKW 92,5, im Kabelnetz und per Internet Live-Stream. Redaktion und Konzept: Albert Caspari.
BALTISCHE STUNDE - Liste der bisherigen Sendungen - chronologisch

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Sendung Nr. Sendetermin Inhalt Musikstücke Redaktions-mitglieder
Baltische Stunde – N126-241 18. Dezember 2018

19 - 21 Uhr

Gesprächsgast

Aija Mežale
(Germanistin & Latgaliete)

Ich dachte, ich wähle einfach den schwierigsten Weg ...

Über ein Germanistik-Studium in Lettland, Deutschland-Aufenthalte, Erfahrungen in Freiburg / Breisgau und Lettisch-Kurse für Deutsche. Über die Motivation Deutsch zu lernen, eine gute Lehrerin, die Freude an verschiedenen Sprachen und eine Schule in Kārsava. Über Sprach-Olympiaden, Ehren- und Geldpreise, Urkunden und Belobigungen. Über die Unterschiede zwischen Kārsava und Riga, 300km Busfahrt frühmorgens, das Bedürfnis etwas von der Welt zu sehen, die Suche nach Gleichgesinnten und einer Studienmöglichkeit. Über Dozenten aus dem Ausland und den Unterschied zwischen Deutschsprechenden in Lettland und Deutschsprechenden in Deutschland. Über die Schulzeit in den 1990iger Jahren, Erasmus-Austauschprogramme, Zurückhaltung gegenüber Auslandsaufenthalten und Arbeit als Guide im Okkupationsmuseum in Riga.
Über Berufschancen für Germanisten, Projekte am Goetheinstitut Riga, das Image des Goetheinstituts aus lettischer Sicht, ein Projekt in Island, deutsche Professoren und ein kritischer Umgang mit dem Lehrstoff.
Über den ersten Besuch in Deutschland, ein Sommerkurs in Essen, den ersten Kontakt mit Deutschen, über Selbstzweifel und Mühen weiterzukommen. Über Schwierigkeiten im deutschen Alltag, regionale Unterschiede zwischen Essen, Freiburg, Greifswald und Berlin.
Über Berlin als "letzte Version von Europa", Lettisch-Lernende Deutsche, Stammtische in Greifswald, Kommunikation per Internet und das Bedürfnis immer mal wieder die eigene Sprache sprechen zu können.
Über mutiges Auftreten in Deutschland, Selbständigkeit und Bereitschaft sich zu ändern. Über die drei Phasen der Eingewöhnung in Deutschland, Unterschiede zur lettischen Mentalität, zögerliche Letten und Überbleibsel der Sowjetzeit. Über Offenheit und Bedenken, Eltern und Kinder, Berlin und Kārsava. Über neue Ausstellungen und Aktivitäten für junge Leute in Kārsava, Orientierung in Richtung Kultur, gestern und heute und die Nachbarstadt Ludza. Über die Selbstdefinition, Verortung in Latgale, Arbeitsmigration und Modernisierung. Über Unterstützung für junge Unternehmer/innen, Tourismus und Rückkehrer in Kārsava.
Über Aussichtstürme und Ausflugsziele, Latgale und Vidzeme, Aktivitätsangebote für deutsche Gäste, Unterschiede zwischen Lettisch und Latgallisch. Über den Konzertsaal GORS in Rēzekne, Seen, Bootfahren, Angeln und Wandertouren. Über die Altstadt von Ludza als eine der ältesten Städte Lettlands, Holzarchitektur, Kirchenbesuche und das, was nicht im Reiseführer steht. Über Touristinformationszentren, persönliche Ratgeber, Touren für Selbstversorger, traditionelles Handwerk und Tendenzen zur Modernisierung.
Über Landschaftsnutzung durch Fahrzeuge, Naturschutz und menschliche Nutzung, Umweltschutz und rücksichtsvolles Verhalten. Über Jagdgäste aus Deutschland, die wachsende Biberpopulation und die Attraktivität von Latgale als Abwechslung zu Riga.
Über die Ähnlichkeit großer Städte in Europa, deutsche Exporte und lettische Produkte.
Über neue Programmiererin, die lettische Gemeinschaft in Berlin und in anderen Städten in Deutschland. Über eine lettische Schule in Berlin, Veranstaltungen, Jugendarbeit und ehrenamtlich organisierte Netzwerkarbeit
.

Buchvorstellungen

Viivi Luik: Schattenspiel. Roman. Aus dem Estnischen von Cornelius Hasselblatt. 272 Seiten, Wallstein Verlag 2018.

Vacys Bagdonavicius, Ausra Martisiute-Linartiene, Brita Storost, Miroslav Danys: Vydunas und Deutsche Kultur. Neue Perspektiven zum 150. Geburtstag des preußisch-litauischen Brückenbauers und 100. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Litauens. Reihe: Geschichte: Forschung und Wissenschaft, Bd. 58, 2., erweiterte Auflage, LIT Verlag, Münster 2018. 296 Seiten

2126. Against The Current / Pret Straumi - Komposition von Lolita Ritmanis - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2127. Memories Landscape / Atmiņu Ainava - Komposition von Rihards Dubra - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2128. Yellow-And-Red / Dzeltensarkans - Komposition von Artūrs Maskats - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2129. Autumnal / Rudenīgi - Komposition von Pēteris Vasks - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2130. Red-And-White / Sarkanbalts - Komposition von Jēkabs Jančevskis - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2131. Waltz / Valsis - Komposition von Vilnis Šmīdbergs - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2132. Two In Three / Divi Trijos - Komposition von Jēkabs Nīmanis - Māris Briežkalns Quintett (aus der CD: Rothko In Jazz)

2133. Auld lang syne - Kristīne Prauliņa, Ralfs Eilands & VERY COOL PEOPLE (aus der CD "Snowman's Express")

Albert Caspari

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Baltische Stunde – N127-242 15. Januar 2019

19 - 21 Uhr

Gesprächsgast

Rudīte Markus
(Schuldirektorin, Deutschlehrerin, Partnerschaftsbeauftragte)

Valmiera ist eine wachsende, grüne Stadt!
Über den Weg Deutsch zu lernen und Germanistik zu studieren, die Bedingungen der Sowjetzeit, spärliche Kontakte nach Deutschland und die Entscheidung Lehrerin zu werden. Über die Option Physiklehrerin zu werden, eine engagierte Deutschlehrerin und die kleinen Freiheiten auch im Sowjetsystem. Über begrenzte Möglichkeiten Hochschulen besuchen zu können, eine Ärztin als Schwester und der Bildungsweg im Vergleich zur Alternative Physik zu studieren. Vom Traum mehr Kontakte mit Deutschland zu haben, Studienabschluß 1987, eine Partneruniversität und ein Sommerkurs in Rostock, das Bedürfnis Deutsch praktisch anwenden zu können und die Anfänge der Partnerschaft Valmiera's mit dem Kreis Gütersloh. Von der Heimatstadt Ape, eine Grenzstadt zu Estland, und die Wahl des Wohnorts in Valmiera. Über die Zuweisung freier Lehrer/innenplätze im Sowjetsystem, eine Bewerbung in Valmiera und der Beginn von 31 Jahren Berufspraxis in derselben Schule.
Über geringe Gehälter für Lehrerinnen und Lehrer, den Vergleich der sowjetischen mit heutigen Verhältnissen, Spaß an der Arbeit und Freude an der Arbeit mit Kindern.
Über beliebte und weniger beliebte deutsche Sprache in Lettland, Fremdsprachenunterricht in Lettland, sinkendes Interesse an Deutsch unter den lettischen Jugendlichen, Fachbücher in Russisch und die Wahl von Deutsch als zweite Fremdsprache.
Von der Praxis als Schulleiterin in Valmiera, die Fachhochschule Vidzeme und den Umgang mit Arbeitslosigheit. Über lettische Familien in Irland, England, Schweden und Norwegen, Rückkehr nach Lettland Angebote für Rückkehrer. Über Schulreform in Lettland, kleine Dorfschulen, Landflucht und Pläne zur Schließung von Schulen unter 50 Schüler/innen. Über lange Fahrzeiten zur Schule, Schulbusse, Planung mit Schulen über 400 Schüler/innen und die langandauernden Diskussionen um die Schulreform. Über große Nachfrage für Lehrer/innen der Naturwissenschaften, Stelleneinsparungen und Schulschließungen. Über Gewohnheiten in jeder Schule, Zusammenhalt im Kollegium, kleine und größere Klassen, ein hohes Durchschnittsalter unter den Lehrerinnen und Lehrern und über Generationswechsel in der Schule.
Über Arbeitgeber in Valmiera, eine grüne Stadt, Wohnungen für mehrere Familien und Fabrikarbeiter/innen. Über Kultur und Sport in Valmiera, neue Mietwohnungen für Lehrpersonal, Kunst-, Musik- und Sportschulen, den neuen Trend zum Hollenhockey, das neue olympische Sportzentrum in Valmiera und eine neue Schwimmhalle. Über den BMX-Doppel-Olympiasieger Maris Strombergs, die Tradition des Gehers Jānis Daliņš, und andere Trainingsmöglichkeiten für Sportler. Über die Nachbarstadt Sigulda als mögliche Olympiastadt, Boot- und Kanufahren auf der Gauja, den Gauja-Nationalpark, touristische Sehenswürdigkeiten, kulturelle Höhepunkte und das Theater von Valmiera.
Über den Junggesellenpark, einen neuen Konzertsaal, einen Ausflug zum Schloss Dikļi, über die Brauereien der Region, neue Radwege und die der Sage nach nie fertige Stadt Valmiera.

Buchvorstellungen

Maarja Kangro: Kind aus Glas
Aus dem Estnischen von Cornelius Hasselblatt (Originaltitel: "Klaaslaps", Nähtamatu Ahv 2016). 218 Seiten, Kommode Verlag, Zürich 2018.

Kristina Wuss: Verwobene Kulturen im Baltikum. Zwei Musikgeschichten in Lettland von 1700 bis 1945. Isensee Verlag Oldenburg 2018, 228 Seiten.

2134. Pompeji Red - Manfred Bründl's Silent Bass, feat. Liisi Koikson & Wolfgang Schlüter (aus der CD "Crosshatched")

2135. Night Bird - Manfred Bründl's Silent Bass, feat. Liisi Koikson & Wolfgang Schlüter (aus der CD "Crosshatched")

2136. The Sublime intro - Manfred Bründl's Silent Bass, feat. Liisi Koikson & Wolfgang Schlüter (aus der CD "Crosshatched")

2137. Ei Leia Ma Sõnu - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2138. Rahutu - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2139. Jälgi Jätmata - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2140. Köögikuninganna - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2141. Sõidame Võidu - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2142. Täiskohaga Naine - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2143. Kivi All Peidus - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2144. Hunt Minu Sees Pole Surnud - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

2145. Wolandi Valss - Janika Sillamaa (aus dem Album "Täiskohaga naine")

Albert Caspari

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Baltische Stunde – N128-243 12. Februar 2019

19 - 21 Uhr

Ein wahrer Jahrhundert-Litauer!

Jonas Mekas - ein Nachruf -
Geboren am Weihnachtsabend des Jahres 1922 in dem kleinen litauischen Dorf Semeniškiai. 1944 sah er sich zur Flucht aus Litauen gezwungen, allerdings griffen ihn die Nazis in Deutschlad auf und steckten ihn zusammen mit seinem Bruder Adolfas in ein Lager für Zwangsarbeiter in Elmshorn.
Nach dem Krieg lebte er in verschiedenen Lagern der sogenannten „Displaced people“, den DP-Lagern in Deutschland. Es gelang ihm aber einen Studienplatz für Philosophie an der Universität Mainz zu bekommen.
Jonas Mekas lebte lange Zeit in New York – die Stadt, die er 1949 zum ersten Mal sah und gleich entschied: das ist die Stadt in der ich leben will. Zusammen mit seinem Bruder ließ sich Mekas in Williamsburg, Brooklyn nieder. Schon zwei Monate nach seiner Ankunft in New York kaufte er sich seine erste Filmkamera, eine Bolex 16mm. Mehr als 20 Bücher hat Jonas Mekas veröffentlicht, darunter auch Gedichte. Es liegen bis heute Übersetzungen in einige Dutzend verschiedene Sprachen vor, und die Litauer zählen Jonas Mekas sowohl zu den Filmemachern wie auch als Teil der Litauischen Literatur.
Berühmt geworden ist Mekas aber für seine ganz spezielle Form des Filmemachens. Aber interessant ist auch, aus dokumentarischer Sicht, dass Jonas Mekas auch Momente seines eigenen Lebens filmt, wie auch das anderer Exilanten in New Yorck. Zum Beispiel in dem Film „100 Glimpses of Lithuania“ aus dem Jahr 1971.
Jonas Mekas war dafür bekannt, seine Kamera immer zur Hand zu haben – wie andere viellleicht Papier und Bleistift nehmen, um etwas zu notieren was ihnen wichtig erscheint. „Der entscheidende Punkt ist nur: der Tag hat 24 Stunden,“ meint Mekas, „daraus wählst Du vielleicht nur einige Sekunden aus, um sie zu zeigen. Das ist eine wichtige Entscheidung.“
Der Philosoph Theodor Adorno sagte einmal: „Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl das Schreiben zum Wohnen“. Im Fall von Jonas Mekas muss man sagen: hier ist es das Filmen. „Eigentlich ist mir klar geworden, dass ich gar kein Filmemacher bin“, bekennt Mekas. „Ich filme einfach. Also bin ich eigentlich ein Filmer.“ Er dokumentierte die ersten Konzerte von Velvet Underground, filmte unter anderem Salvador Dali oder die Kennedies, er kannte Andy Warhol und John Lennon. Martin Scorcesee und Al Pachino.
Am 22. Januar 2019 ist Jonas Mekas ist im Alter von stolzen 96 Jahren in New York gestorben. Ein wahrer Jahrhundert-Litauer!

Buchvorstellungen

Joseph Kazickas: Wege der Hoffnung. Flucht, Emigration und Rückkehr in ein freies Litauen. Simon Verlag für Bibliothekswissen, Berlin 2015. 333 Seiten.

Helmuth Reske: Fremde Heimat Kurland. Eine Familiengeschichte. Tredition Verlag, Hamburg 2018, 492 Seiten.

2146. Wait for it - Trump Conception (aus der CD "Wait for it")

2147. Pablo's View of Life - Trump Conception (aus der CD "Wait for it")

2148. Püha Müristus - Trump Conception (aus der CD "Wait for it")

2149. Those who stay - Trump Conception (aus der CD "Wait for it")

2150. Young plant - United Jazz Collective (aus der CD "United")

2151. Senses of blue - United Jazz Collective (aus der CD "United")

2152. Brooklyn dreams - United Jazz Collective (aus der CD "United")

2153. Tuules - United Jazz Collective (aus der CD "United")
Meditation - United Jazz Collective (aus der CD "United")

Albert Caspari

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Baltische Stunde – N129-244 12. März 2019

19 - 21 Uhr

GESPRÄCHSGAST

Isa Nolle
(Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge)

Wir bringen regelmäßig alt und jung zusammen! 

Von den Ansätzen der Jugendarbeit des Volkbundes, von Wurzeln in Ostpreußen, Jugendbegegnungen des Volksbundes in Riga 1995, Jugendlager 1992, damalige Rahmenbedingungen und jugendliche Erwartungshaltungen. Von Pionieren, Abenteurern und geänderten Erwartungen. Von Luxus und Alltagsleben, Skepsis und Begeisterung, bis dahin unbekannte Sprachen, erste lettische Kontakte mit Deutschen und Einsichten in Armut und soziale Aspekte. Von Kontakten zu Kinderheimen und Kindergärten, Kinderfesten und Kontakt zur Bevölkerung. Von einfachem Leben, Bedürfnisse und Wünsche, Gastfreundschaft, freundschaftlichem Austausch und ersten Schritten der Kriegsgräberfürsorge. Von politischen Entscheidungen, gegenseitigen Abkommen und Einladungen nach Bremen. Von Lettisch und Russisch, neuen englischkundigen Generationen, mutige lettische Jugendliche und Fortschritten international. 

Von bodenständigen Lett/innen, unterschiedlichen Generationen, der Sorge für fast vergessene Gräber, Kontakt zu Zeitzeugen und wichtigen Hinweisen alter Leute. Von spannenden Zusammentreffen, speziell lettischen Prägungen, Aufbruchstimmung und Zukunftsmut, dem Zusammentreffen mehrerer Nationalitäten, von Völkerverständigung, Ost und West, engagierten Jugendlichen, modisch und politisch. Vom Friedensprojekt Europa, EU-Beitritt 2004, Euphorie und Ernüchterung, Euro und Wohlstandsträumen. 
Von jungen Leuten in verantwortlichen Positionen, anfänglicher Verunsicherung, feste Partnerschaftsvereinbarungen. Von Eižens Upmanis, Austausch mit Schulen und Jugendheimen, Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle, Friedensarbeit und Aufarbeitung des Holocaust. Von der Errichtung der Gedenkstätte im Wald von Bikernieki, der Gründung des Riga-Komitées und dem Bremer Bezug jüdischer Leidenswege. 
Von Soldatenbiographien und jüdischen Opfern und vom notwendigen Verständnis der Auswirkungen von Kriegen. Von Diskussionen mit Kriegsveteranen, Kontakten zu Zeitzeugen, gepflegten Gräbern in fremden Ländern und verschollenen Söhnen. Von Demokratiebewußtsein, dem lettischen Brüderfriedhofskomitée, Sommerworkcamps und Schulaustausch. Von realisierten Ideen, sparsamem Wirtschaften, Fördermitteln und gewachsenen Kontakten und Netzwerken. 
Von langjährigen Mitarbeiter/innen, Weiterbildung und dem Volksbund-Virus. Von ausgeglichen besetzen Leitungsteams, wachsenden Freundschaften und der Musikschau der Nationen. Von finanziellen Standbeinen, Erinnerungskultur und lettischen Tanzgruppen. Von Lettland als Nachbar von Estland und Litauen, vom Kennenlernen der Menschen in Bezug auf ein spezielles Thema, von Begegnungen und Änderungen der vergangenen 25 Jahre. Von weltoffenen, international eingestellten Jugendlichen, überwundenen Verunsicherungen und der lettischen Absicht, im eigenen Lande etwas zum Positiven zu verändern. Von singenden Lett/innen, Übergabe an einen Nachfolger Matthias Sobotta und weiter bestehenden Möglichkeiten zum Mitmachen beim Volksbund. 

Buchvorstellungen

Franziska Jahn: Das KZ Riga-Kaiserwald und seine Außenlager 1943–1944. Strukturen und Entwicklungen. 471 Seiten, Metropol Verlag Berlin 2018.

Veranstaltungshinweis

TAUTUMEITAS... ein stimmgewaltiges Frauen-Vokalensemble aus Bremens Partnerstadt Riga, das sich der vielstimmigen Gesangstradition seiner baltischen Heimat tief verpflichtet fühlt und diese Kultur auch selbstbewußt in unsere Gegenwart überführt. Die Sängerinnen wurden in ihrer lettischen Heimat bereits als wichtigste neue Gruppe gefeiert, die sich von traditionellen Volksliedern inspirieren läßt, aber ihre eigenen Lieder schreibt. Zur Eröffnung des "Women in (e)motion"-Festivals kommen TAUTUMEITAS zu einem exklusiven Auftritt nach Bremen, der auch gleichzeitig die Premiere des Ensembles in Deutschland ist. 
Mittwoch, 13. März 2019, 20 Uhr, Kulturzentrum Schlachthof, Bremen
2154. Brālīt Tavu Kumeliņu - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2155. Dzeltains Manis Kumeliņis - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2156. Baltus Zirgus Nejūdzati - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2157. Pērkonītis Augstu Brauca - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2158. Es Jums Teikšu Jauni Zēni - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2159. Kur Tur Brauci Rudzu Jumi - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2160. Aiz Daugavys Augsti Kolni - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2161. Melni Muni Kumeleņi - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2162. Ne Ošam Tādas Lapas - SAVIEŠI (aus der CD "Zirga Pase")

2163. Vokors - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2164. Kevit, Mana Svilpastite / Barabola - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2165. As Gribieju Meza Braukt - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2166. Upe Nesa Ozolinu ("Cukai Nukai") - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2167. Gauzi Raud Saulite - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2168. Moute - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2169. Sorgengels - LAIMAS MUZYKANTI (aus der CD "RODI")

2170. Daļas Rīga - ASTRO'N'OUT

2171. Ketamine - ASTRO'N'OUT

Albert Caspari

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Baltische Stunde – N130-245 10. April 2019

19 - 21 Uhr

Gesprächsgast

Aija Sakova
(Germanistin, Übersetzerin, Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin)

Für mich ist Tartu ein intellektuelles Zentrum Estlands!

Über den Weg zur deutschen Sprache, ein deutsches Gymnasium in Estland, Aufwachsen in einem estnisch-russischen Haushalt, Deutsch sprechende Freunde und internationale Kontakte. Über ein Germanistik-Studium, ein deutsches Sprachdiplom, Studieren in Tartu und die Liebe zur Literatur. Über Tartu als Literaturstadt, über Ene Mihkelson, Auslandsaufenthalte in Wien und in Konstanz, über Migrationsliteratur, Interessantes an deutscher Literatur und die Entdeckung des Poetry-Slams auch für Estland.
Über eine Kooperation mit dem Goethe-Institut, deutsche Autor/innen als Gast zum Poetry-Slam in Estland, Literatur zum leise lesen und tanzbare Dichtung. Über das Einbeziehen des Publikums, Kulturveranstaltungen, und weitere Aufenthalte in Deutschland. Über Übersetzer/innen, Verleger und die Schwierigkeiten der Vermittlung.
Über das Thema von Erinnerung und Gedächtnis in der Literatur, Ingeborg Bachmann, Maarja Kangro, Christa Wolf und Liebe fürs Leben. Über die Auswirkungen historischer Ereignisse auf den Menschen und die Wiederspiegelung in der Literatur. Über Einflüsse, Unbewußtes, Prägungen und die Menschwerdung. Über Bezüge zwischen DDR und Sowjet-Estland, Christa Wolfs "Kindheitsmuster" und dessen Aufnahme in Estland, Aimee Beekmann und sozialistische Denkmuster. Über ideologische Schubladen, Übersetzungen aus ideologischer Notwendigkeit und das Interesse der Schriftsteller an Menschen und Personen. Über die Darstellung von Frauenrollen, einen bulgarischen Germanisten und ein bulgarischer Sohn. Über russische Literatur, russisch-estnische Autor/innen, Grenzerfahrungen und die Arbeit am estnischen Literaturmuseum. Über estnische Archive, Leben in Tallinn und Arbeiten in Tartu, und die Bedeutung und den Einfluss Deutschlands für Estland. Über das Interesse der Deutschen an Estland und die Perspektive kleinerer Länder. Über estnischs Selbstbewußtsein, estnische Sprache und Literatur und die Präsentation Estlands in Deutschland. Über die Gleichwertigkeit estnischer Autorinnen und Autoren, deutsche Prägungen, Menschenseelen, Vermittler und die Suche nach Ansprechendem für Leserinnen und Leser. Über Auftritte deutscher Autor/innen in Estland, Überraschendes und Neues, über "Schattenspiel" von Viivi Luik und eine mutige, offene Einstellung gegenüber sich selbst. Über Konventionen und Normen, Höflichkeit, Zuhören können und fehlgeschlagene Kommunikation.
Über deutschbaltische Vergangenheit und estnische Gegenwart, Gutshäuser, Studienmöglichkeiten und den deutschsprachigen Teil Europas. Über Deutsch als Sprache der Wirtschaft und Kulturveranstaltungen für Manager.

Buchvorstellungen

Arvis Viguls: Die Handschrift einer Nadel. Gedichte, aus dem Lettischen übersetzt von Astrid Nischkauer. Verlag Parasitenpresse, Köln 2019. Reihe nummernlose Bücher, poetry international, 86 Seiten

Bernd Lemke (Hrg.) Wegweiser zur Geschichte - Baltikum. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2018. Redaktion: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. 302 Seiten

Margarita Li Blue: Mein steiniger Weg. Ein Lettenmädchen erzählt. Teil 1. Roman. NOEL-Verlag, Oberhausen 2018, 244 Seiten

2172. Must Naine / Black-Haired Woman - DUO MALVA + PRIKS (aus der CD "Mässiv")

2173. Pulmalaul / Wedding Song - DUO MALVA + PRIKS (aus der CD "Mässiv")

2174. Tuletants / Fire Dance - DUO MALVA + PRIKS (aus der CD "Mässiv")

2175. Torupillitants / Bagpipe Dance - DUO MALVA + PRIKS (aus der CD "Mässiv")

2176. Moistatus / Riddle - DUO MALVA + PRIKS
Euralla / Euralla - DUO MALVA + PRIKS (aus der CD "Mässiv")

2177. Kohannja zminyt vse / Love changes everything - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

2178. Hobusemäng / The horse game - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

2179. Oj u poli dva dubky / Two oaks in the field - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

2180. Torupilli jussi valts - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

2181. Muutused / zminy / Changes - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

2182. Marichka chycheri - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

2183. Oj u Vyshnevomu sadu / in the cherry garden - SVJATA VATRA (aus der CD "Muutused / Zminy")

Albert Caspari

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